Monjala lädt zur Infowoche in die Bibliothek ein
Itzehoe. Trauer soll raus aus der Tabuzone. Niemand soll seine Fragen dazu verschämt für sich behalten müssen. Kinder sollen sich ihrer Trauer so annähern dürfen, wie es ihnen gut tut. Dieser Aufgabe hat sich Sandra Köster von der Diakonie Rantzau-Münsterdorf verschrieben. Mit ihrem Angebot „Monjala – Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche“ ist sie daher eine Kooperation mit der Stadtbibliothek Itzehoe eingegangen. Eine Woche lang, von Montag, 1., bis Sonnabend, 6. Juni, sind in der Blibliothek (Hinter dem Klosterhof 31) Bücher und Medien zum Thema Trauer an einem Infostand ausgestellt.
Sandra Köster und Monjala-Leiterin Karina Brandenburg sind Montag, Dienstag und Freitag von 16 Uhr bis 17.30 Uhr sowie Donnerstag von 10 bis 11.30 Uhr für alle Fragen und Infos der Besucher ansprechbar. Außerdem bietet die Diakonie Veranstaltungen zum Thema Trauer an: Am Montag, 1. Juni, heißt das Thema ab 19 Uhr „Kinder und Trauer – was brauchen sie im Ernstfall?“. Am Donnerstag um dieselbe Uhrzeit informieren die Trauerbegleiterinnen zum Thema „Wie funktioniert Trauer? Traueraufgaben nach W. Worden“. Und am Sonnabend sind alle Interessierten herzliche zum Vortrag „Kinder und Trauer – wie wir alltäglich das Thema mit unseren Kindern üben können“. Beginn ist um 10 Uhr. Parallel dazu bietet das Team jeweils ein Bilderbuchkino „Die besten Beerdigungen der Welt“ und Spiele zum Thema an.
Stadtbibliotheksleiterin Elke Voß freut sich über die Kooperation: „Bücher ermöglichen den Zugang zum Thema und bieten eine Grundlage um ins Gespräch zu kommen“, sagt Voß. Daher seien Bücher geradezu ideal, um das Thema Trauer aus der Tabuzone zu holen. Sandra Köster sieht das genauso: „Bücher helfen, wieder zu Worten zu finden.“ Worte und Fragen können dabei auch unerwartete Inhalte haben, betonen die Trauerbegleiterinnen. Kommen die Käfer unter der Erde auch in den Sarg? Wie lange dauert es, bis die Oma komplett vergammelt ist? „Kinder gehen an das Thema Tod heran wie an jedes andere auch“, sagt Karina Brandenburg. Und genau darauf dürfen und sollen Erwachsene eingehen. Mit Hilfe von Monjala. „Wir möchten Unsicherheiten abbauen“, sagt Sandra Köster.
Die Trauerarbeit Monjala läuft indes in der Wilhelmstraße 4 etwas anders als geplant. Die Nachfrage nach den zunächst als Schwerpunkt geplanten Gruppen bleibt hinter dem Interesse der Betroffenen nach Einzelbegleitung weit zurück. Sehr stark nachgefragt sind zudem Besuche von Gruppen, wie zum Beispiel Erzieher, Schulklassen und Konfirmanden.